Reichskommissariat Ostland

Lage des Reichskommissariat Ostland in Europa, 1942

Das Reichskommissariat Ostland (RKO) entstand während des Zweiten Weltkriegs nach dem Angriff des Deutschen Reichs auf die Sowjetunion im Juni 1941 im Baltikum und Teilen Weißrusslands. Die politische Organisation des Gebiets übernahm – neben einer Militärverwaltung durch die Wehrmacht – eine Zivilverwaltung, die unter der Leitung des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg stand.

Die politischen Hauptziele, die das Ministerium im Rahmen der nationalsozialistischen Ostpolitik verfolgte, waren die vollständige Vernichtung der jüdischen Bevölkerung und die „Germanisierung“ von großen Bevölkerungsteilen – nicht zuletzt im Reichskommissariat Ostland sowie im Reichskommissariat Ukraine. Die Germanisierungspolitik wurde auf der Grundlage des Generalplans Ost, spezieller Erlasse und Richtlinien sowie später auf der Grundlage des Generalsiedlungsplans im Ostland durchgeführt.[1]

Die Einsatzgruppe A und die Einsatzgruppe B ermordeten im Reichskommissariat Ostland unter anderem etwa eine Million Juden.[2] Mit Kriegsende und dem Untergang des Nationalsozialismus wurde das Ostland am 21. Januar 1945 aufgelöst.

  1. Czesław Madajczyk (Hrsg.): Vom Generalplan Ost zum Generalsiedlungsplan. Saur, München 1994, S. XI.
  2. Reinhard Pohl: Reichskommissariat Ostland: Schleswig-Holsteins Kolonie. In: Schleswig-Holstein und die Verbrechen der Wehrmacht (PDF; 749 kB). Gegenwind-Sonderheft: Zur Debatte um die Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941–1944“ im Kieler Landeshaus 1999, S. 10–12, abgerufen am 13. September 2012.

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